Der rote Faden in meiner Familie
Der rote Faden. 1956 starb meine Oma, 1978 eine Tante, 84 meine Mutter, 85 eine weitere Tante und Ende 85 die dritte - alles Schwestern meiner Mutter. Als ich dann 1992 einen Knoten in meiner linken Brust ertastete, dachte ich: “Gut, ich also auch!“. Nach der Diagnose erst einmal Urlaub auf Bornholm. Es war herrlich. Dann OP. Als ich aufwachte, war meine Brust noch da. Das hatte ich nicht zu hoffen gewagt. Ich fuhr jeden Tag zur Bestrahlung und bekam dazwischen noch Chemo. Aber der Alltag hatte mich wieder: Familie, Kinder, großes Haus. Nach neun Monaten ein weiterer Knoten in der anderen Brust. Nicht groß, darum auch keine Chemo aber wieder Bestrahlungen. Auch das ging vorbei. Im Jahr darauf kam ich mehrmals zur Reha. Eine schöne Zeit. Anwendungen, Informationen und sonst konnte ich tun, was ich wollte. Ich habe Konzerte besucht, Städte besichtigt, bin gewandert.
Nun sind 26 Jahre vergangen, ich kann arbeiten, laufen, Sport treiben. Ich lebe immer noch, obwohl ich nicht damit gerechnet habe. Nun spinnt sich der rote Faden weiter. Auch in der näheren Verwandtschaft weiblicherseits sind junge Betroffene. Meine Erkrankung ist dagegen nichts.