Porträts

22 Starke Frauen mit, nach und trotz Krebs

Die Krankheit annehmen so gut es geht

1990, ich war 52 Jahre, erhielt ich die Diagnose Brustkrebs. OP, Bestrahlung, Chemo, das übliche Procedere. Danach schien ich geheilt. 2006 dann die linke Brust mit dem gleichen Tumortyp. Wieder OP und Bestrahlung, aber keine Chemo, weil keine Lymphknoten befallen waren. 16 Jahre nach dem ersten Tumor ein erneuter Befall. Das hatte ich nicht für möglich gehalten. Aber auch das habe ich überstanden. Ich habe nicht gehadert mit meiner Erkrankung, habe nie gedacht „Warum ich?“ sondern „Warum nicht ich?“.

Mein Ziel war klar: Jahr für Jahr zu schaffen und die Krankheit anzunehmen, so gut es geht. Heute bin ich 80 Jahre, habe fünf Enkelkinder und freue mich über jeden Tag, den ich erlebe. Besonders die Frauenselbsthilfe nach Krebs hat mir Kraft gegeben. Freundschaften sind entstanden, die bis heute halten. Jede Woche Gymnastik und Tanzen mit meinem Mann im Tanzsportclub halten fit. Seit einigen Jahren besuche ich einen Spanischkurs, da meine Tochter in Madrid lebt und ich mit meinen Enkeln ein bisschen Spanisch sprechen möchte.

Ich bin dankbar für jeden Tag und jeden schönen Augenblick. Krebs zu bekommen heißt nicht, dass es zu Ende geht. Es kann ein Neuanfang sein. Die erlebte Nähe zum Tod machte mir bewusst, wieviel das Leben bieten kann, wie einmalig und wunderschön es ist. Ich muss es nur annehmen und aktiv am Leben teilnehmen.

Starke Frauen nach, mit und trotz Krebs: