Porträts

22 Starke Frauen mit, nach und trotz Krebs

Ich gebe nicht auf

Im Januar 2014 ging ich in den Ruhestand. Viel hatten wir geplant - mein Mann und ich. Eine Woche Fahrradtour im Altmühltal klappte, eine Woche an meinem Geburtstag in Portugal konnten wir auch noch genießen. Im Juli hatte ich eine Schulter-OP, da waren meine Blutwerte in Ordnung. Sechs Wochen später bekam ich auf einmal heftige Bauchschmerzen und fuhr zur Notaufnahme ins Krankenhaus, das ich so schnell nicht wieder verlassen sollte. Diagnose: Extraovariales szirrhöses Carcinom mit Peritonealcarcinose, also Eierstockkrebs mit Befall des Bauchfells. Es folgten OP und ein künstlicher Darmausgang, der aber nach drei Monaten zurückverlegt werden konnte. Durch die Darm-OP hatte ich Bakterien im Bauchraum. Neun Monate wurde ich durch einen Wundmanager betreut, da die Wunde von innen zuheilen sollte und sie offengehalten werden musste. Für die nachfolgende Chemotherapie wurde ein Port gelegt. Heute bin ich darüber froh, denn mittlerweile hatte ich die fünfte Chemotherapie und ein Ende ist nicht abzusehen.

Ich bin zuversichtlich. Vier Jahre habe ich nun schon überlebt und werde weiterkämpfen, obwohl es oft schwer ist. Manchmal rede ich mit meinem Krebs, nenne ihn Drecksack und sage: „Wenn ich sterbe, stirbst du auch.“ Noch habe ich Kraft und gebe nicht auf. Es macht so viel mehr Spaß, positiv durchs Leben zu gehen.

Starke Frauen nach, mit und trotz Krebs: